ANREISE - 22 Juli 2016
Guten Tag lieber Tagebuchleser/-in! Wir werden uns bemühen dich/Sie mit allem zu füttern, was wir in Togo erleben werden.
Es ist wieder so weit. Zum dritten Mal fliegen wir nach Togo. 5.45 ist Treffpunkt am Flughafen Zürich. Das Team hat sich ein bisschen verändert. Dieses Jahr dabei sind: Armin (Augenarzt), Regula (Aufwachschwester), Barbara und Nicole (Operationsschwestern), Mathis (Anästhesie), Jasmin (Optikerin/Optometristin), Beni (leitet das Kunstprojekt 2016/Homepage) und Trix (Dokumentation/Homepage). Mit 2.5h Verspätung sind wir gut in Lomé gelandet und waren sehr überrascht über den schön umgebauten Flughafen. Alles verläuft reibungslos trotz einigen unauffindbaren Impfbüchern. Nach nettem Empfang von Père Théo haben wir uns bald auf den holprigen Weg nach Vogan gemacht, wo schon für uns gekocht wurde. Mückennetze werden aufgehängt, Betten mit mitgebrachtem Bettzeug überzogen und Antibrumm liegt auch schon in allen Nasen. Wir sind alle sehr gespannt was uns die nächsten zwei Wochen erwartet. Das Ziel dieses Jahr ist es nämlich nicht möglichst viele Menschen zu operieren, sondern langsam alles den Ärzten vom ‚Hôpital de Vogan‘ zu übergeben, sodass diese ohne Schweizer Hilfe die Operationen durchführen können.
Hiermit geht das Togo-Tagebuch in die dritte Runde und das Team freut sich, dass Du/Sie die humanitäre Reise der Stiftung Togo opening eyes mitverfolgen.
TAG 1- 23 Juli 2016
Nach kalter Dusche sitzen wir hellwach am Frühstückstisch mit Omeletten und tollen Früchten. Das Problem der letzten Jahre wiederholt sich. Bis jetzt gab es keine Probleme, bis auf die Autofensterscheibe, die sich einfach nicht mehr schliessen lässt (es regnet hier irgendwie die ganze Zeit) und die unauffindbare Sonnenbrille. Wir können uns also eigentlich wirklich nicht beklagen. Doch wo ist nur der 5 Tonnen Container. Jedes Jahr gibt es damit Probleme. Obwohl der Container mit Dingen für das Humanitäre Projekt gefüllt ist, haben die Leute am Hafen kein Interesse daran, den Container herauszurücken. Der Container wird erst herausgegeben, sobald die bereits überwiesenen 10’000 CHF angekommen sind. Nun, das Geld ist schon lange überwiesen, aber wo es sich genau befindet, weiss niemand so genau.
Wir sind zur Bank gefahren, um irgendetwas an der Situation ändern zu können, aber es bleibt aussichtslos. Trotz Betteln und Bitten müssen wir uns noch bis Montag gedulden. Der Bankchef lässt nicht mit sich reden und der Hafen ist erst Montag wieder geöffnet.
Doch zu tun gibt es hier genug. Das Material von letztem Jahr muss von der Farm in den Hôpital gebracht werden. Das Einrichten lässt auch nicht auf sich warten, wir können sofort beginnen. Das Ziel ist, dass wir am Montag den Container erhalten und dass am Mittwoch die ersten Operationen stattfinden.
TAG 2 - 24 Juli 2016
Sonntag ist Zopftag. Auch hier in Togo wird der Zopf am Sonntag nicht ausgelassen. Schweizer Milch und Mehl wurden extra importiert um diesen Gaumenschmaus zu ermöglichen. Somit startete unser Tag sehr gut und auch früh. Heute stand die grosse Priestermesse auf dem Tagesplan. Da unser Freund Firmin zum Priester wurde, nahmen wir den fünf (!) stündigen Gottesdienst auf uns. Mit den dem ganzen Getanze und Gesang ging es jedoch viel schneller vorbei als gedacht. Der Morgen war somit dann auch schon hinüber. Damals war unser Stiftungsauto noch silbern. Doch nach einem Jahr und all den holprigen Fahrten auf dem roten Sand ist das Auto nun rot. Wasserbehälter wurden gefüllt und der Wischmopp in Schwung gebracht. Nun kann man den Schriftzug ‚Togo opening eyes’ endlich wieder lesen. Wie in den vorherigen Jahren auch, darf das Händeschütteln mit den wichtigen Leute nicht fehlen. Wir haben den Togbi (Volksführer) besucht und damit war das Händeschütteln „leider“ schon wieder vorbei, da sonst niemand in der Stadt war.
Morgen können wir uns endlich um den Container kümmern. Port de Lomé,- wir kommen!!!
TAG 3 - 25 Juli 2016
Zack Zack, im Sinne von Effizienz, ist hier etwas anderes als in der Schweiz. Wir holen uns unseren Container im Hafen von Lomé. Doch schnell geht das nicht. Es braucht viele Kontakte um den Prozess zu beschleunigen. Diese haben wir zum Glück.- Père Théo ist unsere Hilfe! Dank ihm erreichen wir es, nach 6 stündiger Warterei und Herumfahren am Hafen, dass der Container morgen hoffentltich vor dem Spital Vogan steht. Dies bedeutet, dass wir am Mittwoch hoffentlich mit der Arbeit beginnen können. Viele wichtige Menschen am Hafen haben uns geholfen den Container zu bekommen. Mehrere Stellen mussten mitmachen: der Hafen, der Zoll, das OCDI, der Transitair. Leider war der Chef des Tranisitairs abwesend,- das hätte uns weitere 2-3 Tage kosten können. Schliesslich fanden wir einen Collaborateur vom Transitair, und so ging es dann vorwärts. Ihr könnt euch vorstellen, dass das nicht gratis ist: dort 1 Mio. CFA, dort 300`000 CFA und so weiter. Es spielt keine Rolle, dass wir humanitär unterwegs sind und den Menschen helfen wollen. Das Spital wurde in der Zwischenzeit von der anderen Hälfte des Teams eingerichtet. Nun muss der Container morgen ankommen, alles Material muss ausgeräumt werden, und dann kann es endlich losgehen. Das Kunstprojekt kann mit dem Theorieteil trotztdem morgen starten. Die 400 Liter (!) Farbe aus dem Container werden noch nicht benötigt. Obwohl wir den Container noch nicht haben, geht ein erfolgreicher Tag zu Ende.
TAG 4 - 26 Juli 2016
Zuerst hiess es Dienstag und nun wird es Mittwoch. Mittwoch bis der Container endlich ankommen soll, doch verprechen kann uns das niemand. Afrika, Afrika, Afrika, warum bist du nur so langsam? Schon wieder wurde ein Tag in Lomé von einem Teil der Gruppe am Hafen verbracht, um den Container endlich zu befreien. Doch es läuft wahrhaftig nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Morgen muss zum dritten Mal ein Teil von uns nach Lomé fahren, um die letzten Dinge zu klären. Wir können nur hoffen, das der Container bald kommt. Unser Ziel können wir trotzdem erreichen: die ganzen Geräte müssen einfach den einheimischen Ärzten erklärt und übergeben werden.
Das Kunstprojekt welches Beni leitet, hat heute angefangen. Diskutieren und Ideen sammeln standen heute auf dem Programm. Ihr könnt das Projekt auf der Homepage (Blog) selber verfolgen unter Presse und Info. Ohne Farben aus dem Container kann der Kurs leider nicht wirklich weitergeführt werden. Auch wenn wir alle langsam sehr genervt sind, bleiben wir positiv gestimmt und freuen uns, wenn wir den Container endlich öffnen und mit eigenen Augen sehen können.
TAG 5 - 27 Juli 2016
Endlich. Nach einem erneuten Tagesaufenthalt in Lomé ist der Container endlich bei uns angekommen. Heute trafen wir den Transiteur, Collaborateur und den Transporteur. Fünf Tage und viel viel Energie hat uns die ganze Aktion gekostet. Nun können wir endlich anfangen und das tun, wozu wir auch gekommen sind. Wir sind sehr froh, dass wir nicht noch einmal nach Lomé holpern müssen. Der Container fuhr nach all unseren Bemühungen erst um 20.00 in Lomé ab. Dies bedeutet, dass er erst ca. um 24.00 in Vogan angekommt. Das ist uns ein wenig zu spät, da wir morgen voller Energie starten wollen. Der Lastwagenfahrer wird also leider wohl oder übel im Lastwagen übernachten müssen.
Der eine Teil der Gruppe hat sich das Städchen Togoville angesehen, Zopf gebacken und Spiele gespielt und Beni war mit seinem Kunstprojekt beschäftigt. Togoville war früher in der Zeit der Kolonisation durch Afrika eine blühende Stadt. Heute ist das nicht mehr so. Auch Lomé war früher „La plus belle“,- heute ist es „La poubelle“!
Wir haben heute herausgefunden, dass unsere Kaffeemaschiene am besten funktioniert, wenn möglichst wenig Energie im Haus gebraucht wird. Wir sassen heute Abend also im Dunklen, nur um unseren Kaffee geniessen zu können. Endlich haben wir den Kampf gegen den Hafen und seine Bürokratie gewonnen. Morgen geht es endlich richtig los.
TAG 6 - 28 Juli 2016
Il est arrivé. Pünktlich um 7.00 traffen wir alle (natürlich mit dem Container im Anhang) im Spital ein. Der lang ersehnte Moment ist endlich gekommen. Die Türen des Containers werden endlich geöffnet und plötzlich kommen Menschen aus allen Ecken und helfen mit, die ganze Ware auszuladen. Den ganzen Tag verbringen wir damit den Spital einzurichten.
Die gesponsorten Regale von Toptip COOP helfen uns hervorragend alles gut einzurichten. Die einen Herzen blieben stehen, da manchmal nicht alles gefunden wurde oder Maschienen noch nicht richtig funktionieren. WIr brauchen zum Teil auch Hilfe aus der Schweiz. Schliesslich hat alles funktionniert, ist fertig eingerichtet und steht an seinem Platz. Plötzlich stehen die neuen Regale gefüllt in allen Räumen, Bilder werden aufgehängt und Maschienen zusammengeschraubt. Beni hat seinen Zeichenkurs auch im Griff, lest seinen Blog. Müde wieder in der Farm angekommen, dürfen wir die neunen Matrazen beziehen, um die letzten Nächte ohne irgendewelche unerwünschten Insekten und Würmer zu verbringen. Alles ist bereit um morgen um 7.00 in Betrieb gesetzt zu werden. Merci, Port de Lomé!
TAG 7 - 29 Juli 2016
Zu tun haben wir heute genug. Die Operationen beginnen, Brillen werden geschliffen und der Kunstkurs ist auch in vollem Gange. Einige Geräte bereiteten uns Anfangsschwierigkeiten, doch nach kurzer Zeit hatten wir dann alles im Griff. Es brauchte zum Teil relativ viel Zeit und Geduld um die einheimischen Ärze einzuführen. Heute wurden nur fünf Menschen operiert, drei Kinder und zwei Erwachsene. Noch einmal: unser Ziel ist es in diesem Jahr die togolesischen Ärzte und Schwestern auszubilden, dass alles weiterläuft, wenn wir nicht da sind. Unsere Optikerin Jasmin hat heute 17 Brillen geschliffen, darunter auch für den ‚Maire’ und den ‚Prefekten’. Für das Mittagessen von unserem Koch hatten wir ein bisschen Zeit, doch ansonsten wurde von 7.00-15.00 durchgearbeitet. Normalerweise werden wir bis ca.18.00 arbeiten. Wir haben um 15.00 aufgehört, um den legendären Dorfmarkt von Vogan nicht zu verpassen. Von Stoffen bis zu getrockneten Chamäleons haben wir alles gesehen. Schlussendlich haben wir sogar eine Babykatze vom Markt gerettet. Unser Team ist um 1 Mitglied gewachsen. Unsere neue Stiftungskatze, welche von nun an unser Stiftungsheim in Vogan hüten wird. Ein langer anstrengender Tag geht vorüber, doch wir sind froh, dass wir endlich etwas zu tun haben.
TAG 8 - 30 Juli 2016
Work work work, das ist alles was bei uns momentan so los ist. Heute haben wir von 7.00-19.00 gearbeitet, mit einer 30 minütigen Mittagspause. 29 Brillen wurden von Jasmin hergestellt und 14 Menschen wurden operiert. Dies bedeutet, dass wir die Arbeit von gestern etwa verdoppeln konnten. Das Kunstprojekt ist auch in vollem Gange. Es ist sehr heiss hier im Moment und natürlich sehr feucht. Die Klimaanlage im Ops bereitet uns auch Schwierigkeiten. Mal schwitzen alle und dann ist es wieder eisig kalt. Operateur Sidik macht auch Fortschritte, wir kommen also gut voran und es wird mit jedem Tag leichter, unsere Aufgaben zu erledigen. Der Dank und das Lachen der Leuten ist das Highlight unserer Arbeit hier. Wir wurden sogar schon mit Kuchen und Brot beschenkt als Dankeschön. Fix und Fertig kommen wir endlich wieder zurück in der Farm an. Zum Glück wartet Wein und das gute Essen von Eric auf uns.
TAG 9 - 31 Juli 2016
Nun, die Tagbucheinträge werden sich ab jetzt wiederholen, was ja eigentlich positiv ist, weil das bedeutet, dass wir arbeiten. Wir haben uns entschieden heute zu arbeiten, trotz Sonntag. Da einige Operationen bis jetzt nicht Platz hatten im Tagesplan, fanden diese heute statt. Der heutige Tag war jedoch nicht so lange wie auch schon. Wir waren nur von 7.00-14.00 im Spital und haben 7 Operationen durchgeführt. Wohlgemerkt durchgeführt von Dr.Sidik,- unserem togolesischen Arzt. Wenn er nicht weiterkam mit der Phakoemulsifiaktion, so haben wir ihm sofort geholfen. Man lernt das „learning by doing“. Es ist ja das erklärte Ziel alles zu übergeben in diesem Jahr. Morgen wird auch unser zweiter togoglesicher Arzt Ernest am Tisch insturmentieren, sodasss unser Vision der nachhaltigen Operationen hoffentlich Wirklichkeit wird.
Unterdessen hat Jasmin 29 Brillen geschliffen, also so viel wie sie gestern am ganzen Tag heregestellt hat. Toll, mit welcher Präzision die Brillenschleif-Geräte arbeiten. Den Nachmittag haben wir genützt um uns ein bisschen auszuruhen für die letzten vier Operationstage. Wir sind zwar mit unserem Kätzchen beschäftigt und ein bisschen erschöpft, doch wir sind alle gesund und munter. Es wird heute noch ein Schneider kommen, der aus den am Markt gekauften Stoffen, Togo-Hosen zaubern wird. Morgen werden wir wieder den ganzen Tag durcharbeiten, daher waren wir um den reduzierten Nachmittag heute sehr froh
TAG 10 - 1 August 2016
Auch hier in Togo feiern wir den 1. August. Wir haben schweizer Deko mitgenommen und sogar Frauenfürze haben es irgendwie nach Vogan geschafft. Heute wurden 59 Brillen geschliffen (neuer Rekord!) und wir haben 11 Menschen operiert. Heute war der Spital gefüllt mit Menschen, welche alle untersucht werden wollten. Da Armin im Ops aber mit Sidik beschäftigt war, wurden die Leute sehr unruhig, was sehr unangenehm war. Letztendlich haben wir dann ein Nummernsystem entwickelt. Wir haben Nummern verteilt und in dieser Reihenfolge wurden die Leute dann drangenommen, sofern Armin gerade Zeit für die Untersuchung hatte. Vorher war das eher ein riesen Durcheinander und ziemlich unfair den Patienten gegenüber. Doch bis heute haben wir den Togolesen die Reihenfolge bestimmen lassen. Nun sind wir dran. Bei uns geht es also ein wenig stressig zu und her. Wir haben von 7.00-19.00 gearbeitet, wiederum mit einer 30 minütiger Pause. Den Abend lassen wir mit Frauenfürzen ausklingen um ein bisschen Dampf abzulassen. :P
TAG 11 - 2 August 2016
11 Operationen, 29 Brillen und ca 70 Konsultationen. Das sind die heutigen Zahlen. Das von uns entwickelte Nummernsystem funktioniert so mittelmässig, weil doch niemand zufrieden gestellt werden kann.. Ein ganzes Blindenheim (42 Kinder) war heute im Spital für Konsultationen, 10 konnten wir so gut weiterhelfen, dass sie das Blindenheim ev. verlassen können. Mit dem YAG Laser konnten Trübungen aufgelöst werden mit einer guten Verbesserung der Sicht. Mit Brot, Orangen und viel Dankeschön wurden wir beschenkt. Das sind die dankbaren Momente der Patienten, welche uns glücklich machen. Dr. Foly, ein Augenarzt welcher uns im ersten Jahr sehr geholfen hat, besuchte uns heute Abend. Beni hat sein Kunstprojekt mit Erfolg abgeschlossen, siehe Blog. Wir sind alle langsam ziemlich müde und kaputt. Unter Druck legen wir 12 Stunden Tage hin, was auf Dauer sehr anstrengend wird. Wir geben jedoch nicht auf, bleiben dran und geben die verbleibenden zwei Tage noch unser Bestes.
TAG 12 - 3 August 2016
Jeden Morgen, wenn wir im Spital ankommen, sitzen gleich viele Leute da wie am Tag zuvor. Es werden nicht weniger Patienten und es gibt so viele Menschen, welche Hilfe benötigen. Die Zahlen bleiben jeden Tag etwa gleich, heute wurden 10 Menschen operiert, 33 Brillen geschliffen und so viele Menschen wie möglich konsultiert. Wir haben heute etwas weniger lange für die Operationen gebraucht, als auch schon. Die togolesischen Ärzte werden immer besser. Da einige von uns noch an eine Sitzung bezüglich der Zukunft unseres Projektes gehen müssen, kommt uns das nur recht. Die Sitzung war sehr produktiv und konstruktiv mit den Entscheidungsträgern von Vogan. Wir sind zum Schluss gekommen, dass der Aufbau eines Spitals in Vogan absolut super wäre. Das kann eine spezialisiertes Zentrum werden. Sicher nicht in den nächsten 2 Jahren. Wie das genau funktionieren wird, ist noch unklar. Klar ist, dass das Projekt eine Zukunft hat. Wir haben nun alles dem Spital übergeben, und sie können die Operationen selber durchführen. Jedoch möchten wir das Spital weiterhin unterstützen.
Die Hauptpunkte sind jetzt, dass das benötigte Material vorhanden sein muss. Die von uns instruierten Personen dürfen nicht weglaufen und die Maschinen müssen in Stand gehalten werden. Was wir beeinflussen können sind das Material und die Maschinenwartung. Wir haben angeboten nächstes Jahr einen Techniker nach Vogan zu schicken für die Maschinen und sobald klar ist, dass es nicht wieder so ein Problem mit dem Container gibt, werden wir dem Spital auch mit dem Verbrauchsmaterial weiterhelfen.
Übrigens, unserem Kätzchen (Leo) geht es blendend und das Highlight des Tages waren Mathis selbstgebackenen Chocolate Chips Cookies.
TAG 13 - 4 August.
Der letzte Arbeitstag beginnt. Wir machen noch sieben Operationen, Jasmin schleift noch ein paar Brillen und wir müssen das Inventar erstellen, welches auflistet, was genau im Spital bleibt. Um 15.00 ist die Abschlusszeremonie, wobei uns das Blindenheim von Togoville musikalisch hindurchführt. Alle wichtigen Menschen bedanken sich nochmals und alle werden reichlich beschenkt. Nach einem Apéro gehen wir dann auch schon schnell wieder zur Farm, denn wir müssen oder dürfen noch an ein Essen mit all den Leuten vom Spital, dem Maire sowie dem Prefekten. Der Abend war sehr angenehm und wir werden ihn gut in Erinnerung behalten.
TAG 14 - 5 August 2016
Der letzte Tag in Vogan beginnt. Wir packen alles zusammen, auch die Schleifgeräte von Jasmins Geräten für die Brillen und machen uns für den Abflug startklar. Das Bäume-pflanzen in der Farm wird dieses Jahr zur Tradition. Wir setzen noch fünf Papaya-Bäume, welche wir natürlich auch getauft haben. Armin hatte um 11 Uhr einen Termin im Präsidentenpalast in Lomé. Die Entwicklungsministerin als nächste Mitarbeiterin des Präsidenten verlangt, dass uns die 6 Millionen CFA zurückerstattet werden, auch fordert sie eine „Partizipation“ von Vogan. Somit war es eine sehr erfolgreiche Besprechung. Um 13.00 haben wir mit Dr. Folly, Augenarzt in Lomé abgemacht, er will uns seine Klinik zeigen. Es war sehr beeindruckend, wenn auch schockierend. Uns wurde klar wie luxuriös wir die Klinik in Vogan eingereichtet hatten. Nach einem späten Mittagessen auf dem Dach des Hotel Palm Beach in Lomé mit Sicht auf den Strand geht es nun zum Flughafen. Durch die erste Sicherheitskontrolle beim Eingang kamen wir noch ohne Probleme. Bei der Gepäckabnahme verlief es leider nicht wie geplant. Die 50kg schwere Schleifmaschine darf nicht mit und leider war auch die Sperrgutannahme geschlossen, was man ja hätte vermuten können. Nun gut, die Kiste ist jetzt immer noch nach Lomé und wird hoffentlich bald via Dr. Folly geschickt. Ohne Kontakte in diesem Land geht gar nichts!
Mit zweistündigem Aufenthalt in Niamey, Niger sind wir gut in Zürich angekommen. Wir sind froh, dass insgeamst alles gut verlaufen ist. Unsere Ziele haben wir klar erreicht, Container hin oder her. Durch das Wandgemälde im Spital wird man sich an uns erinnern bis denn die Wand zusammenfällt. Wir sind heil, munter und überglücklich zuhause angekommen. Wie immer waren es spannende und aufregende Wochen in Togo. Wir werden sehen was in der Zukunft passiert. Das Spital soll von der Stiftung weiterhin unterstützt werden. Die Verantwortlichen wünschen sich ein neues Kompetenzzentrum für Augen in Vogan. Dieses hätte eine Ausstrahlung über ganz Afrika. Dafür müssen wir aber noch tüchtig sammeln, sonst ist eine solche Klinik nicht möglich. Mindestens 100`000.- ist nötig für den Bau der Klinik. Wir werden sehen. Nun hoffen wir dass Dr. Koffi Dake und Dr. Domingo vor Ort alles so gut wie möglich managen.
Das war Togo opening eyes 2016, danke für das fleissige Mitlesen.